Betreuung des Realisierungswettbewerbs 'Deutzer Hafen – Errichtung einer Kfz-Brücke und einer Rad- / Gehwegbrücke über das Hafenbecken‘ in Köln

Ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des ehemaligen Hafenareals war der Grundsatzbeschluss des Rates zur zukünftigen Nutzung des Deutzer Hafens als innerstädtisches gemischtes Quartier für Wohnen und Arbeiten.
Unter Beteiligung fünf nationaler und internationaler Planungsteams wurde 2016 ein kooperatives Planungsverfahren mit Beteiligung der Betroffenen sowie der Stadtgesellschaft durchgeführt. Die Jury mit internationalen Fachleuten und Vertreter*innen aller politischen Parteien empfohlen, das Konzept des Architekturbüros COBE aus Kopenhagen als Grundlage für die weitere städtebauliche Entwicklung heranzuziehen.
Auf dieser Grundlage fand nun der erste Realisierungswettbewerb für das Quartier statt.

Prägend für das Deutzer Hafenbecken ist bisher seine ruhige, weitläufige Atmosphäre, die durch die neuen Brücken zwangsläufig eine Zäsur erfahren wird. In diesem Zusammenhang kommt der Gestaltung der Brücken eine besondere atmosphärische Wirkung zu, auch für die Promenaden rund um das Hafenbecken. Hier galt es, eine Gestaltung zu finden, die zum einen versucht die Unterbrechungen der Weitläufigkeit des Hafenbeckens durch die Brückenbauwerke möglichst gering zu halten und zum anderen in ihrem Erscheinungsbild auf den noch vorhanden industriellen Charakter des Hafens reagiert. So steht die Kfz-Brücke beispielsweise künftig im unmittelbaren Dialog mit dem südlichen Abschluss des Mühlengebäudes, das bereits denkmalgeschützt ist.

Die neuen Brücken sollen - unter Beachtung der Historie - auch eine ausdrucksstarke Landmarke für Köln sein. Die Wirkung des Ensembles soll Prägnanz entfalten, sich unter stadträumlicher Betrachtung dennoch der Sichtbeziehung zum Dom und den bestehenden Brücken Drehbrücke und Severinsbrücke, die über die ganze Länge des Hafenbeckens erlebbar ist, unterordnen. Insofern kommt dem gestalterischen Zusammenspiel zwischen Stadtraum, Denkmal und Brücken, und der Brücken untereinander eine hohe Bedeutung zu. Die Gestaltung beider Brücken soll sich aufeinander beziehen, so dass eine „Brückenfamilie“ entsteht.

 

Folgende 10 Büros haben an dem Wettbewerbsverfahren teilgenommen:

1. Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG, Stuttgart
2. Schlaich Bergermann Partner, Stuttgart
3. Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf
4. Arup Deutschland GmbH, Düsseldorf
5. Ingenieurbüro GRASSL GmbH, München, mit Firmhofer + Günther Architekten, München
6. Kolb Ripke Architekten, Berlin, mit König und Heunisch, Leipzig, und Ingenieurbüro für Wasser und Boden GmbH, Bannewitz
7. Mayr Ludescher Partner, München, mit karlundp Gesellschaft von Architekten, München
8. Ney & Partners, Brüssel, mit urbanegestalt PartGmbH, Köln
9. Pirlet & Partner Ingenieurgesellschaft, Köln, mit Marc Mimram, Paris, und Nguyen Pirlet Ingenieurgesellschaft, Wuppertal
10. Santiago Calatrava LLC, Zürich

Die abschließende Preisgerichtssitzung des Wettbewerbsverfahrens fand am 15.04.2021 statt. Das Preisgericht empfahl einstimmig die Wettbewerbsarbeit des 1. Preisträgers für die weitere Bearbeitung zu Grunde zu legen.

1. Preis
Mayr Ludescher Partner, München, mit karlundp Gesellschaft von Architekten, München

3. Preis
Pirlet & Partner Ingenieurgesellschaft, Köln, mit Marc Mimram, Paris, und Nguyen Pirlet Ingenieurgesellschaft, Wuppertal

3. Preis
Schlaich Bergermann Partner, Stuttgart

Ausloberin
Stadt Köln & moderne stadt – Gesellschaft zur Förderung des Städtebaues und der Gemeindeentwicklung mbH