Workshop Rechtsrheinisches Köln 2004

Workshop Rechtsrheinisches Köln 2004

Organisation einer Ideenwerkstatt zur Entwicklung von Leitlinien für den rechtsrheinischen Kernraum Kölns

Auftraggeber
Stadt Köln, 2004

Ziel des Workshops
Seit Jahren setzt sich der Kölner Gestaltungsbeirat für die Erstellung eines übergreifenden Gesamtkonzepes ein, das der Stadtentwicklung Kölns einen Rahmen geben soll.  Eine qualitätvolle Entwicklung kann vor allen Dingen durch definierte Planungsziele kontrolliert werden.
Um die Diskussion über eine Gesamtplanung erneut anzustoßen, hatte der Gestaltungsbeirat einen Workshop initiiert. Diese Form der Ideenfindung hatte bereits zwei mal unter Mitwirkung des Stadtentwicklungsausschusses fruchtbare Ergebnisse erzielt. Der Workshop Rechtsrheinisches Köln sollte das momentan wichtigste Entwicklungsgebiet in der Stadt, den rechtsrheinischen Kernraum thematisieren.
Zur Vorbereitung des Workshops waren all jene abgestimmten und zumeist beschlossenen räumlich wirksamen Konzepte zusammengetragen worden, die es für das  Rechtsrheinische bereits gab. Damit lag ein in weiten Teilen politisch abgestimmtes Kompendium für  den rechtsrheinischen Kernraum vor, welches die Grundlage für die Bearbeitung des Workshops bildete. Ziel des Workshop war es, einerseits den so dargestellten Status Quo auf seine Chancen und Spielräume hin zu untersuchen, andererseits weiterreichende Entwicklungslinien für die rechtsrheinische Stadtgestalt zu entwickeln.
Der Workshop verstand sich daher nicht als konkurrierendes Verfahren im Sinne eines Wettbewerbes. Vielmehr war der Workshop eine Ideenwerkstatt, in der es um eine  inhaltliche Bearbeitung der Fragestellungen innerhalb des oben dargestellten Rahmens ging: Wie soll sich Stadtbild und Stadtsilhouette entwickeln? Welche Anbindung  sollte es künftig an den Rhein geben? Wie könnte die binnenräumliche und strukturelle Gliederung des Rechtsrheinischen aussehen? Wie wird es möglich, die monostrukturellen Bereiche (wie z.B. die Messe) und Transittrassen in das städtebauliche Umfeld einzubinden bzw. zu überwinden?

Betrachtungsraum
Betrachtungsraum war der rechtsrheinische Kernraum Kölns: der Süden von Mülheim, ein Großteil des Stadtteils Deutz sowie der Westen von Kalk. Er wurde begrenzt durch den Rhein im Westen, durch die Bahnlinien im Osten sowie die Mülheimer Brücke im Norden bzw. die Südbrücke im Süden.

Themenstellungen
Unter folgenden Aspekten der Stadtgestalt sollte der Bearbeitungsraum insbesondere betrachtet werden:
a) Stadtbild und Stadtsilhouette
b) Anbindung des rechtsrheinischen Kölns an den Rhein
c) Binnenräumliche und strukturelle Gliederung des rechstrheinischen Kölns
d) Einbindung von monostrukturellen Bereichen und Transittrassen in das städtebauliche Umfeld
e) Qualität der öffentlichen Räume

Ergebnis des Workshops
Das rechtsrheinische Köln ist eines der großen Entwicklungsoptionen für die Zukunft von Köln. Seine spezifischen Potentiale sind im Einzelnen:
- Das Rheinufer mit seinem Grünzug,
- die Vielfalt der Quartiere mit Ihren unter schiedlichen Nutzungsmöglichkeiten,
- die großen Attraktoren, die Messe, der Bahnhof, das Rathaus, die Kölnarena
- die günstige Verkehrslage (mit dem neuen ICE-Bahnhof, mit den Anschlüssen an die Autobahn und einem Erschliessungssystem, das der momentanen Entwicklung  ausreichend Rechnung trägt),
- die großen Areale, die in den Strukturwandel kommen, mit ihren Potentialen für neue Nutzungen,
- die historische Bausubstanz, die als Identifikationsort die Kraft in sich trägt, Keimzellen einer Neuentwicklung zu werden.

Die Defizite in der Stadträumlichen Nutzungsentwicklung dieses Stadtteils stellen sich folgendermaßen dar:
- Die mangelnde Qualität des öffentlichen Raumes,
- das schwache Auftreten der Wohnnutzung,
- das Fehlen eines qualifizierten Angebotes an hochwertigen gewerblichen Arbeitsplätzen,
- der Mangel an Freiflächen.

Um die Chancen zu nutzen und die Defizite zu beseitigen braucht es eine sorgfältige Betreuung der städtebaulichen Entwicklung. Diese Betreuung ist kein einmaliger Kraftakt sondern ein dauernder und langfristiger Prozess.
Der Workshop sollte diesen Prozess fördern, indem er eine städtebauliche Strategie zur Diskussion stellte. Diese Strategie beinhaltete folgende drei Handlungsfelder:
1. Die Flächen mit ihren speziellen Potentialen und Identitäten müssen entwickelt werden
2. Die Achsen und Wege müssen inszeniert werden
3. Wichtige Orte müssen aufgewertet werden.